Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
marcus-business
Stand: Dezember 6, 2025

Die wichtigsten Versicherungen für Familien

Mit der Geburt des ersten Kindes verändert sich vieles. Plötzlich tragen Eltern nicht mehr nur Verantwortung für sich selbst, sondern für einen kleinen Menschen, der vollständig auf sie angewiesen ist. Diese neue Realität wirft unweigerlich Fragen auf: Was passiert, wenn einem Elternteil etwas zustößt? Wie lässt sich die Familie finanziell absichern?

Was du wissen solltest

Versicherungen gehören zu jenen Themen, die viele Menschen gerne vor sich herschieben. Zu kompliziert, zu trocken, zu teuer. Dabei können die richtigen Absicherungen im Ernstfall den entscheidenden Unterschied machen – zwischen finanzieller Sicherheit und existenzieller Bedrohung. Während Singles oft mit wenigen Policen auskommen, benötigen Familien einen deutlich umfassenderen Schutz.

Die Krankenversicherung schützt die Gesundheit der ganzen Familie

Die Krankenversicherung bildet das Fundament jeder Gesundheitsvorsorge und ist in Deutschland verpflichtend. Soweit die Theorie. In der Praxis stehen Familien vor einer wichtigen Entscheidung: gesetzliche oder private Krankenversicherung?

Die gesetzliche Krankenversicherung bietet Familien einen entscheidenden Vorteil:

  • Kinder können kostenlos mitversichert werden
  • Nicht berufstätige Ehepartner zahlen keinen eigenen Beitrag
  • Die Beiträge berechnen sich nach dem Einkommen
  • Jedes weitere Kind kostet nicht mehr

Diese Familienversicherung entlastet besonders Familien mit mehreren Kindern erheblich. Egal ob zwei, drei oder vier Kinder – der Beitrag bleibt gleich.

Die private Krankenversicherung funktioniert nach anderen Regeln:

  • Jedes Familienmitglied zahlt einen eigenen Beitrag
  • Die Kosten hängen vom Alter und Gesundheitszustand ab
  • Mit jedem Kind steigt die finanzielle Belastung
  • Bessere Leistungen und kürzere Wartezeiten inklusive

Ein konkretes Beispiel: Eine vierköpfige Familie kann in der PKV schnell auf 800 bis 1.200 Euro monatliche Beiträge kommen, während in der GKV ein Elternteil mit gutem Einkommen vielleicht 400 Euro zahlt – für die ganze Familie. Dieser Unterschied wird besonders dann spürbar, wenn ein Elternteil die Arbeitszeit reduziert oder ganz pausiert, um sich um die Kinder zu kümmern.

Art des FondsSo viel bleibt steuerfrei
Aktienfonds (mehr als 50% Aktienanteil)30% der Erträge
Mischfonds (mindestens 25% Aktienanteil)15% der Erträge
Immobilienfonds60%* bis 80%** der Erträge

Kinder verursachen Schäden und die Haftpflicht zahlt dafür

Der Moment kommt in jeder Familie: Der Ball fliegt durch die Fensterscheibe des Nachbarn. Das teure Smartphone der Tante rutscht aus kleinen Händen auf den Fliesenboden. Beim Spielen im Hausflur wird die antike Vase der Vermieterin zum unfreiwilligen Spielzeug.

Kinder erkunden die Welt – manchmal mit teuren Konsequenzen. Genau hier springt die private Haftpflichtversicherung ein.

Das leistet die Haftpflichtversicherung für Familien:

  • Übernimmt Schadensersatzforderungen bis zur vereinbarten Deckungssumme
  • Prüft, ob die Forderungen überhaupt berechtigt sind
  • Wehrt unberechtigte Ansprüche ab
  • Schützt alle Familienmitglieder mit einer Police
  • Gilt auch im Urlaub und auf Reisen

Ein wichtiger Punkt für Eltern kleiner Kinder: Kinder unter sieben Jahren gelten rechtlich als nicht deliktsfähig.

Sie können für Schäden grundsätzlich nicht haftbar gemacht werden. Das klingt erstmal beruhigend. Trotzdem übernehmen viele moderne Haftpflichtversicherungen auch diese Schäden – ein wertvolles Extra, das beim Vergleich verschiedener Anbieter berücksichtigt werden sollte.

Nimm deine Gesundheit
in die eigenen Hände.
Marcus Knispel
PKV-Berater für Top-Verdiener

Die Realität zeigt: Eine Haftpflichtversicherung kostet oft weniger als zehn Euro im Monat, kann aber vor Forderungen im fünf- oder sechsstelligen Bereich schützen. Wenn etwa ein Kind versehentlich einen Fahrradfahrer zu Fall bringt und dieser sich schwer verletzt, können die Kosten schnell existenzbedrohend werden.

Das Familieneinkommen bricht zusammen ohne Berufsunfähigkeitsversicherung

Ein ganz normaler Dienstagmorgen. Auf dem Weg zur Arbeit, ein Sekundenbruchteil Unaufmerksamkeit, ein Unfall. Oder der Rücken, der seit Monaten Probleme macht, gibt endgültig auf. Vielleicht ist es auch der Druck, die Erschöpfung, der Burnout, der sich schleichend aufgebaut hat.

Die Zahlen sind erschreckend: Etwa jeder vierte Berufstätige wird im Laufe seines Lebens berufsunfähig. Für Singles ist das schlimm genug. Für Familien kann es zur Katastrophe werden.

Diese Kosten laufen weiter, auch wenn das Einkommen wegfällt:

  • Die Miete oder Kreditrate für das Eigenheim
  • Lebensmittel und Kleidung für die ganze Familie
  • Kita- oder Schulgebühren
  • Versicherungsbeiträge
  • Auto, Strom, Heizung
  • Hobbys und Freizeitaktivitäten der Kinder

Die gesetzliche Absicherung? Oft ein schlechter Witz. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente liegt durchschnittlich bei etwa 900 Euro im Monat. Davon lässt sich keine Familie ernähren.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine monatliche Rente, wenn der Versicherte seinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann. Diese Rente kann den Unterschied machen zwischen „Wir schaffen das irgendwie“ und „Wie sollen wir das jemals bezahlen?“

Besonders wichtig wird die BU-Versicherung in diesen Situationen:

  • Ein Elternteil verdient den Großteil des Familieneinkommens
  • Die Familie hat gerade ein Haus gekauft oder baut
  • Ein Elternteil hat die Arbeitszeit für die Kinderbetreuung reduziert
  • Das finanzielle Polster ist überschaubar

Für Familien mit einem Hauptverdiener ist die Berufsunfähigkeitsversicherung keine Option – sie ist existenziell. Sie schafft einen Sicherheitspuffer und ermöglicht es der Familie, sich auf die Genesung zu konzentrieren, anstatt nachts wach zu liegen und sich um die finanzielle Existenz zu sorgen.

Junge Menschen bekommen die besten Konditionen

Bei Versicherungen gilt eine einfache Regel: Je früher, desto günstiger. Wer jung und gesund ist, erhält in der Regel deutlich bessere Konditionen. Das betrifft insbesondere die Berufsunfähigkeitsversicherung.

Diese Faktoren beeinflussen die Beiträge:

  • Alter bei Vertragsabschluss
  • Gesundheitszustand und Vorerkrankungen
  • Berufliche Tätigkeit und Risiko
  • Gewünschte Rentenhöhe
  • Vertragslaufzeit

Ein Beispiel aus der Praxis: Eine 25-jährige Büroangestellte zahlt für eine BU-Rente von 1.500 Euro monatlich vielleicht 60 Euro im Monat. Wartet sie bis 35, kann derselbe Schutz bereits 90 Euro kosten – oder mehr, falls zwischenzeitlich gesundheitliche Probleme aufgetreten sind.

Vorerkrankungen können zu erheblichen Risikozuschlägen führen. Ein Bandscheibenvorfall, psychische Behandlungen oder chronische Erkrankungen machen den Abschluss schwieriger und teurer. Im schlimmsten Fall lehnt die Versicherung den Antrag komplett ab.

Sichere dir meinen
kostenlosen PKV-Newsletter

Jeden ersten Donnerstag im Monat bei dir: Die bewährtesten Strategien zur Beitragsentlastung im Alter, einfache Steuer-Tipps & Anleitungen zur maximalen Ausschöpfung deiner PKV.

Dennoch gilt: Lieber in Ruhe vergleichen als überstürzt unterschreiben. Verschiedene Anbieter prüfen und die Vertragsbedingungen genau lesen zahlt sich langfristig aus. Manchmal lohnt es sich, ein paar Wochen länger zu recherchieren, um den wirklich passenden Schutz zu finden.

Die Leistungen zählen mehr als der günstigste Preis

Der günstigste Tarif ist nicht automatisch die beste Wahl. Diese Erkenntnis kommt bei vielen Familien leider erst im Schadensfall. Dann, wenn die Versicherung nicht zahlt, weil der Schaden in den Vertragsbedingungen ausgeschlossen ist.

Bei der Haftpflichtversicherung auf diese Punkte achten:

  • Deckungssumme mindestens 10 Millionen Euro
  • Schäden durch deliktunfähige Kinder mitversichert
  • Forderungsausfalldeckung enthalten
  • Mietsachschäden abgedeckt
  • Auslandsschutz inklusive

Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung sind diese Klauseln entscheidend:

  • Verzicht auf abstrakte Verweisung
  • Nachversicherungsgarantie ohne neue Gesundheitsprüfung
  • Rückwirkende Leistung ab Beginn der Berufsunfähigkeit
  • Weltweiter Versicherungsschutz
  • Dynamische Rentenanpassung möglich

Eine Haftpflichtversicherung mit nur 5 Millionen Euro Deckungssumme mag 15 Euro im Jahr günstiger sein. Aber wenn ein Kind einen schweren Unfall verursacht und die Schadenssumme diese Grenze überschreitet, zahlen Eltern die Differenz aus eigener Tasche – möglicherweise ihr Leben lang.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit strenger Verweisungsklausel zahlt vielleicht nicht, obwohl der ursprüngliche Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Die Begründung: Theoretisch könnte man ja noch einen anderen Job machen. Nur welchen, wenn man als Handwerker mit kaputtem Rücken oder als Lehrer nach einem Burnout nicht mehr arbeiten kann?

Wer sich unsicher ist, welche Versicherungen tatsächlich benötigt werden und welche Leistungen sinnvoll sind, findet Unterstützung bei unabhängigen Versicherungsberatern. Diese können helfen, den individuellen Bedarf zu ermitteln und passende Lösungen zu finden – ohne dass Familien für unnötige Policen Geld ausgeben.

Die richtigen Versicherungen schaffen echte Sicherheit für Familien

Versicherungen mögen auf den ersten Blick wie lästige Ausgaben erscheinen, die das ohnehin schon knappe Haushaltsbudget weiter belasten. Doch für Familien sind sie weit mehr als das: Sie sind Ausdruck von Verantwortung und Fürsorge.

Die richtigen Absicherungen schaffen Sicherheit und ermöglichen es Eltern, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – das gemeinsame Leben mit ihren Kindern. Ohne ständige Sorge vor finanziellen Katastrophen. Ohne schlaflose Nächte, in denen man sich fragt: Was passiert, wenn?

Diese drei Versicherungen bilden das Fundament:

  • Krankenversicherung für die medizinische Grundversorgung
  • Haftpflichtversicherung gegen Schadensersatzforderungen
  • Berufsunfähigkeitsversicherung zum Schutz des Einkommens

Während die Krankenversicherung und die Haftpflichtversicherung zur absoluten Grundausstattung jeder Familie gehören, sollte die Berufsunfähigkeitsversicherung zumindest ernsthaft in Betracht gezogen werden. Am Ende hängt die richtige Entscheidung von der individuellen Situation ab: vom Einkommen, von der beruflichen Tätigkeit, von den Lebensumständen und nicht zuletzt von den persönlichen Prioritäten.

Eines steht fest: Die beste Versicherung ist die, die im Ernstfall leistet. Nicht die mit dem schönsten Werbeprospekt oder dem niedrigsten Preis. Sondern die, die wirklich schützt, wenn es darauf ankommt.

marcus-business
Marcus Knispel
PKV-Experte
Über den Autor

Ich lebe mit meiner Frau und unseren 4 Katzen in Duisburg. Zur Finanzberatung bin ich vor über 20 Jahren gekommen. Seit mehr als 10 Jahren bin ich selbstständiger Versicherungsmakler und berate Besserverdiener zu allen Fragen rund um die private Krankenversicherung. In meiner Freizeit bin ich gerne in der Natur unterwegs oder verfolge die Spiele meines heißgeliebten 1. FC Köln im Rhein-Energie-Stadion mit.

Sichere dir meinen
kostenlosen PKV-Newsletter

Jeden ersten Donnerstag im Monat bei dir: Die bewährtesten Strategien zur Beitragsentlastung im Alter, einfache Steuer-Tipps & Anleitungen zur maximalen Ausschöpfung deiner PKV.

Du findest mich hier:

Ratgeber
Rechner
E-Books
Unternehmen